Ein Franchisevertrag ist eine rechtliche Vereinbarung zwischen einem Franchisegeber und einem Franchisenehmer. Dieser Vertrag legt die Bedingungen und Anforderungen für den Betrieb eines Franchise-Unternehmens fest und dient als Grundlage für die Zusammenarbeit zwischen beiden Parteien. Es gibt mehrere wichtige Punkte, die in einem Franchisevertrag geregelt werden sollten:
1. Markenrechte und -schutz:
Der Franchisegeber stellt dem Franchisenehmer das Recht zur Nutzung seiner Marke, seines Logos und seines Geschäftsmodells zur Verfügung. Dies sollte genau beschrieben werden, einschließlich der Lizenzgebühren und der Dauer der Markenrechte. Beispielsweise bietet McDonald’s seinen Franchisenehmern das Recht, die Marke weltweit zu verwenden, was eine der Hauptattraktionen für viele Investoren ist.
2. Franchisegebühren:
Der Vertrag legt die Höhe der einmaligen Franchisegebühr fest, die der Franchisenehmer zu Beginn zahlen muss, sowie die laufenden Lizenzgebühren, die häufig auf den Umsatz berechnet werden. Diese Gebühren können je nach Marke und Markt unterschiedlich sein. Zum Beispiel verlangt Subway von seinen Franchisenehmern eine einmalige Gebühr von etwa 10.000 bis 15.000 USD, während McDonald’s Franchisegebühren von rund 45.000 USD verlangt.
3. Investitionskosten:
Der Vertrag sollte auch die anfänglichen Investitionskosten detailliert auflisten, die der Franchisenehmer für den Start des Geschäfts benötigt. Diese Kosten umfassen oft Miete, Renovierung, Ausstattung, Schulung und Marketing. Die Gesamtinvestition variiert je nach Franchise-Konzept, z. B. bei Domino’s Pizza liegt die Investition für ein Franchise bei etwa 10-20 Lakhs INR, während für Starbucks eine größere Investition erforderlich ist.
4. Verpflichtungen des Franchisegebers:
Der Franchisegeber sollte seine Verpflichtungen klar definieren, einschließlich der Bereitstellung von Schulungen, Marketingunterstützung, regelmäßigen Besuchen, Qualitätskontrollen und anderer Hilfe, die den Erfolg des Franchisenehmers sicherstellen sollen. Ein Beispiel ist die kontinuierliche Unterstützung, die von großen Marken wie KFC und Burger King geboten wird, um den Betrieb des Franchises zu optimieren.
5. Laufzeit des Vertrages und Verlängerung:
Der Vertrag sollte die Dauer der Franchisevereinbarung festlegen, in der Regel zwischen 5 und 20 Jahren, sowie die Bedingungen für eine mögliche Verlängerung. Einige Marken, wie z. B. 7-Eleven, bieten Verträge mit einer Laufzeit von bis zu 15 Jahren an, mit der Möglichkeit, diese zu verlängern, wenn beide Parteien zustimmen.
6. Betriebsstandards und Qualitätskontrollen:
Der Franchisevertrag legt auch die betrieblichen Standards fest, die der Franchisenehmer einhalten muss, einschließlich der Produktqualität, der Servicestandards und der allgemeinen Geschäftspraktiken. Marken wie Starbucks und Domino’s Pizza haben sehr strenge Anforderungen in Bezug auf die Qualität ihrer Produkte und Dienstleistungen, um ein konsistentes Kundenerlebnis weltweit zu gewährleisten.
7. Marketing und Werbung:
Der Vertrag sollte auch festlegen, wie Marketingmaßnahmen durchgeführt werden, wie etwa die Teilnahme an nationalen oder regionalen Werbeaktionen, die vom Franchisegeber organisiert werden. Im Allgemeinen müssen Franchisenehmer einen Teil ihres Umsatzes in den Marketingfonds des Franchisegebers einzahlen. McDonald’s verlangt, dass seine Franchisenehmer 4% ihres Umsatzes für Marketingzwecke abführen.
8. Kündigungsbedingungen und Rücktritt:
Der Vertrag sollte auch die Bedingungen regeln, unter denen der Franchisevertrag vorzeitig beendet werden kann, sowohl von Seiten des Franchisegebers als auch des Franchisenehmers. Dies könnte etwa bei wiederholten Verstößen gegen die Betriebsstandards oder bei finanziellen Schwierigkeiten des Franchisenehmers der Fall sein.
9. Territorialrechte:
Ein Franchisevertrag legt fest, welches geografische Gebiet der Franchisenehmer exklusiv nutzen darf, um sein Geschäft zu betreiben. Ein Unternehmen wie Subway kann seinen Franchisenehmern ein exklusives Gebiet zusichern, in dem keine weiteren Subway-Franchises geöffnet werden, was zu einer geringeren Konkurrenz innerhalb eines bestimmten Gebiets führt.
10. Laufende Unterstützung und Schulung:
Der Franchisegeber sollte dem Franchisenehmer eine kontinuierliche Schulung und Unterstützung anbieten, um sicherzustellen, dass das Geschäft effizient und gemäß den Markenrichtlinien betrieben wird. Marken wie Dunkin’ Donuts und Subway bieten Schulungsprogramme und kontinuierliche Weiterbildungen an, um den Erfolg ihrer Franchisenehmer zu maximieren.
Diese und andere Details sind entscheidend für den Erfolg eines Franchisegeschäfts und sollten im Franchisevertrag klar und eindeutig festgelegt werden.