Franchise-Systeme in Deutschland: Eine Übersicht über verschiedene Modelle
Franchising ist eine bewährte Geschäftsstrategie, die in Deutschland stark verbreitet ist. Es bietet Unternehmern eine Möglichkeit, ein Unternehmen mit einem etablierten Markennamen, bewährten Geschäftsmodellen und umfassender Unterstützung zu führen. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die verschiedenen Franchise-Modelle in Deutschland, einschließlich der Kosten, Vorteile und Beispiele bekannter Marken.
1. Das klassische Franchise-Modell
Das klassische Franchise-Modell ist das am weitesten verbreitete Modell in Deutschland. Hierbei erwirbt der Franchisenehmer das Recht, unter dem Markennamen des Franchisegebers zu operieren, wobei er Zugang zu einem erprobten Geschäftskonzept und fortlaufender Unterstützung erhält.
- Beispiel: McDonald’s ist eines der bekanntesten Beispiele für dieses Modell. Franchisenehmer profitieren von einer starken Marke, umfassender Schulung und Marketingunterstützung.
- Kosten: Die Kosten können variieren, typischerweise beinhalten sie eine Anfangsinvestition, laufende Gebühren und einen Prozentsatz des Umsatzes.
- Vorteile: Bewährtes Geschäftsmodell, Markenbekanntheit, umfassende Schulungen und Unterstützung.
2. Business-Format-Franchising
Beim Business-Format-Franchising kauft der Franchisenehmer nicht nur das Recht, den Markennamen zu verwenden, sondern auch das komplette Geschäftssystem.
- Beispiel: RE/MAX, eine bekannte Immobilienmarke, bietet ein umfassendes System für den Betrieb eines Immobilienbüros.
- Kosten: Neben den üblichen Franchisegebühren sind Investitionen in Büroausstattung und -software erforderlich.
- Vorteile: Zugang zu einem vollständigen Geschäftssystem, das den Betrieb und das Wachstum erleichtert.
3. Produkt-Franchise
Produkt-Franchises konzentrieren sich auf den Vertrieb von Produkten. Der Franchisenehmer verkauft Produkte, die vom Franchisegeber hergestellt oder zugelassen sind.
- Beispiel: Snap-on Tools bietet Franchisenehmern das Recht, hochwertige Werkzeuge und Ausrüstung zu verkaufen.
- Kosten: Anfangsinvestitionen für Lagerbestände und möglicherweise ein Verkaufsfahrzeug.
- Vorteile: Exklusivität in bestimmten Gebieten und Zugang zu hochwertigen, gefragten Produkten.
4. Conversion-Franchise
Bei einem Conversion-Franchise wird ein bestehendes Unternehmen in ein Franchise umgewandelt. Dies ist häufig in Branchen wie der Immobilienverwaltung oder im Handwerk zu sehen.
- Beispiel: Engel & Völkers, ein global agierendes Immobilienunternehmen, bietet bestehenden Immobilienfirmen die Möglichkeit, unter ihrem Markennamen zu operieren.
- Kosten: Die Kosten sind oft geringer als bei einem Neustart, da die bestehende Infrastruktur genutzt wird.
- Vorteile: Erhöhte Markenstärke, Zugang zu einem größeren Netzwerk und verbesserten Ressourcen.
5. Social Franchise
Social Franchising ist eine neuere Form, die soziale Ziele verfolgt. Es wird oft von gemeinnützigen Organisationen genutzt, um ihre erfolgreichen Projekte zu replizieren.
- Beispiel: Die Tafeln, eine Organisation, die Lebensmittel an Bedürftige verteilt, nutzt das Franchising, um mehr Standorte zu eröffnen.
- Kosten: Oft niedriger, da viele Ressourcen durch Spenden abgedeckt werden.
- Vorteile: Erweiterung der Reichweite sozialer Projekte, effiziente Nutzung von Ressourcen.
Franchising in Deutschland bietet vielfältige Möglichkeiten für Unternehmer aller Art. Von großen internationalen Marken bis hin zu lokalen sozialen Projekten, die Franchise-Systeme bieten die Chance, auf bewährten Geschäftsmodellen aufzubauen und ein erfolgreiches Unternehmen zu führen.
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